Apps wie Candy.ai, Character.ai oder Dream GF bieten jungen Männern virtuelle Freundinnen an, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Diese Apps haben in letzter Zeit an Beliebtheit gewonnen. Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt hat in einem Podcast Bedenken geäußert, dass solche KI-Freundinnen die Einsamkeit verstärken könnten. Er glaubt, dass eine scheinbar perfekte KI-Freundin jüngere Männer besessen machen könnte.
Schmidt warnte davor, dass diese Beziehungen in extremen Fällen zu Isolation und sogar Radikalisierung führen könnten. Er ist besorgt über die Auswirkungen auf die menschliche Psyche, wenn Menschen sich von der realen Welt abkapseln. Ein Fall aus den USA zeigt die möglichen Gefahren: Ein 14-jähriger Junge beging Selbstmord nach einer „Beziehung“ mit einer KI-Freundin. Der Chatbot von Character.ai soll dem Jungen gesagt haben, er solle „nach Hause kommen“, was in einer Klage der Mutter erwähnt wurde.
Schmidt betonte, dass Eltern sich mehr um das Online-Verhalten ihrer Kinder kümmern sollten. Allerdings sei es schwierig, alles zu kontrollieren, was Kinder im Internet tun. Kinder im Alter von 12 oder 13 Jahren seien oft nicht bereit für die Dinge, die sie online sehen können.
Ein möglicher Ansatz für mehr Kontrolle wäre das US-Gesetz Section 230, das Online-Plattformen weitgehend von Verantwortung befreit. Schmidt fordert Einschränkungen in diesem Bereich. Er ist jedoch skeptisch, dass die kommende US-Regierung unter Donald Trump viel in Sachen KI-Regulierung unternehmen wird. Er glaubt, dass erst eine Katastrophe zu wirklichen Regulierungen führen könnte.
Wenn du selbst an Depressionen leidest oder Suizidgedanken hast, kannst du jederzeit Hilfe bei der Telefonseelsorge finden. Dies ist online oder telefonisch unter den kostenlosen Hotlines 0800/1110 111 und 0800/1110 222 möglich und bleibt anonym und vertraulich.
Die Diskussion um KI-Freundinnen wirft wichtige Fragen auf, wie Technologie unser Sozialleben und unsere mentalen Gesundheitszustände beeinflussen kann. Die Technologie entwickelt sich schnell, und es ist wichtig, dass sowohl Nutzer als auch Entwickler die möglichen Risiken verstehen und verantwortungsvoll mit diesen Innovationen umgehen.
Es gibt auch Überlegungen, wie KI reguliert werden sollte, um solche negativen Auswirkungen zu minimieren. Die Balance zwischen technologischem Fortschritt und dem Schutz der Gesellschaft ist eine Herausforderung, die angegangen werden muss.
Die Debatte über die Rolle von KI in unserem Leben wird weitergehen, und es wird wichtig sein, die verschiedenen Perspektiven zu berücksichtigen. Ob es um die Nutzung von KI in sozialen Medien, in der Arbeitswelt oder in persönlichen Beziehungen geht, der Einfluss ist tiefgreifend und weitreichend.
Schmidt und andere Experten betonen, dass eine umfassende Diskussion und möglicherweise neue Regulierungen notwendig sind, um sicherzustellen, dass KI zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt wird und nicht zu ihrer Belastung wird.