Google und seine Partner planen, eine Reihe von Satelliten ins All zu schicken, um Waldbrände weltweit besser überwachen und bekämpfen zu können. Diese Satelliten, genannt FireSat, sollen Brände erkennen und den Feuerwehren helfen, diese schneller und sicherer zu löschen. Angesichts der häufigen Waldbrände, insbesondere in Kalifornien, ist diese Technologie besonders relevant.
Die FireSat-Satelliten werden in Zusammenarbeit mit der Moore Foundation, dem Environmental Defense Fund, dem Satellitenunternehmen Muon Space und anderen entwickelt. Ziel ist es, in den kommenden Jahren 52 Satelliten mit speziellen Sensoren zu starten. Diese Satelliten können Brände von der Größe 5×5 Meter auf der ganzen Welt erkennen. Sobald das Netzwerk vollständig ist, sollen die Satelliten alle 20 Minuten aktualisierte Bilder liefern.
Diese Technologie stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber den derzeitigen Satelliten dar, die entweder hochauflösende, aber selten aktualisierte Bilder oder häufig aktualisierte, aber niedrig aufgelöste Bilder liefern. Google plant, auch KI-Tools einzusetzen, die darauf trainiert sind, frühe Anzeichen von Waldbränden zu erkennen und deren Verlauf zu analysieren.
Die gesammelten Daten und Analysen werden den Feuerwehren weltweit kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies soll helfen, Brände frühzeitig zu erkennen, Ressourcen effizient zu nutzen und sichere Evakuierungswege zu planen. Die Herausforderung bei der Brandüberwachung besteht darin, Brände von anderen Phänomenen wie Glitzern oder Rauch zu unterscheiden. Die Lösung dieses Problems wird es ermöglichen, schnell und präzise auf Brände zu reagieren.
Google.org, der gemeinnützige Arm des Unternehmens, hat 13 Millionen US-Dollar für das Projekt bereitgestellt. Der erste Satellitenstart ist für das nächste Jahr geplant. FireSat könnte eine entscheidende Rolle bei der Brandbekämpfung spielen, indem es Feuerwehren ermöglicht, schnell auf kleine Brände zu reagieren und effektive Strategien für größere Brände zu entwickeln.
Michael Wara vom Woods Institute for the Environment an der Universität Stanford betont, dass diese Technologie entscheidende Informationen in unübersichtlichen Situationen liefern kann. Dies ist wichtig, um schnelle Entscheidungen zu treffen, etwa ob Gebäude geschützt oder Menschen evakuiert werden sollen.
Google hat die Sensoren und KI-Modelle zur Branderkennung durch Tests über kontrollierten Bränden in Kalifornien entwickelt. Diese Daten werden mit bestehenden Google-Modellen kombiniert, um das Verhalten und die Dynamik von Bränden besser zu verstehen. Dies könnte helfen, die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Bränden zu verringern und die Sicherheit der Menschen zu verbessern.
Das Projekt zielt auch darauf ab, die effektivsten Mittel zur Verhinderung oder Verlangsamung der Ausbreitung von Bränden zu identifizieren. Gemeinden könnten so besser entscheiden, wo es am sinnvollsten ist, Vegetation zu entfernen.
Der erste Satellit, der Anfang nächsten Jahres mit einer SpaceX-Rakete gestartet werden soll, wird die Systeme und Datenübertragung testen. Die Earth Fire Alliance plant, bis 2026 drei voll funktionsfähige Satelliten zu starten und in den folgenden Jahren weitere hinzuzufügen.
Sobald etwa die Hälfte der Konstellation aktiv ist, sollen Behörden weltweit stündlich aktualisierte Informationen über Waldbrände erhalten. Ziel ist es, alle 52 Satelliten bis zum Ende des Jahrzehnts zu starten. Jeder Satellit hat eine Lebensdauer von etwa fünf Jahren, sodass jährlich zehn neue Satelliten gestartet werden müssen, um das Netzwerk aufrechtzuerhalten.
Die Earth Fire Alliance hat zwei Drittel der Mittel für die erste Phase des Projekts gesichert. Weitere Finanzmittel werden von Regierungsbehörden, internationalen Organisationen und Philanthropen benötigt. Die Gesamtkosten werden auf über 400 Millionen Dollar geschätzt, was angesichts der hohen wirtschaftlichen Verluste durch Waldbrände eine lohnende Investition darstellt.