Intel hat seit vielen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Jahr 2024 ist die Aktie des Unternehmens um mehr als 48 Prozent gefallen. Im August 2024 fiel der Aktienwert von 27,72 Euro auf unter 18 Euro, und der Marktwert des Unternehmens sank auf unter 100 Milliarden US-Dollar. Obwohl sich die Aktie etwas erholt hat, bleibt die Lage für den Chiphersteller schwierig.
Einer der größten Fehltritte von Intel war die Ablehnung eines Deals mit Apple Anfang der 2000er Jahre. Apple bot Intel die Produktion des Prozessors für das erste iPhone an. Der damalige CEO Paul Otellini entschied sich dagegen, da der Preis unter den prognostizierten Kosten lag. Diese Entscheidung wurde getroffen, bevor das Interesse an Apples Smartphone bekannt war. Otellini verließ 2013 das Unternehmen aufgrund von Druck durch Investoren.
Nach Otellini übernahm Brian Krzanich die Führung. Er entschied sich gegen die “Extreme Ultraviolet Litography”, eine Technik zur Erhöhung der Transistorenzahl auf Halbleitern. Stattdessen setzte er auf “Multipattering”, was zu längeren Produktionszyklen und höheren Fehlerquoten führte. Diese Entscheidung ermöglichte es Konkurrenten wie Samsung und TSMC, Intel zu überholen. TSMC wurde zu einem führenden Produzenten von Chips, unter anderem für Apple.
2018 trat Krzanich zurück, und Bob Swan übernahm. Während seiner Amtszeit verpasste Intel eine Investitionsmöglichkeit in das Startup OpenAI. Intel hätte 15 Prozent der Anteile an OpenAI kaufen können, entschied sich jedoch dagegen. Heute ist OpenAI ein führendes Unternehmen im KI-Bereich und nutzt Nvidia-Prozessoren.
Im Jahr 2021 wurde Swan durch Pat Gelsinger ersetzt. Intel hatte während der Corona-Pandemie einen Aufschwung erlebt. Gelsinger plante, fünf Chipgenerationen in vier Jahren zu entwickeln. Die 2022 veröffentlichte Generation Intel 7, darunter Raptor Lake CPUs, hatte jedoch mit Stabilitätsproblemen zu kämpfen. Nutzer berichteten über Abstürze und Speicherprobleme. Es dauerte Jahre, bis Intel die Ursache fand: “Vmin shift instability”.
Finanzielle Probleme führten zu einem Umsatzrückgang von über 30 Prozent zwischen 2021 und 2023. Intel kündigte an, über 100 Milliarden US-Dollar in US-Standorte zu investieren, plante jedoch auch den Abbau von etwa 15.000 Stellen. Dividenden wurden gestoppt, um die finanzielle Lage zu verbessern. Intel hatte Schulden in Höhe von rund 32 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
Für 2025 plante Gelsinger, die Kosten um zehn Milliarden US-Dollar zu senken. Nach seinem Rücktritt sind diese Pläne ungewiss. Es gibt Gerüchte, dass Qualcomm Intel aufkaufen könnte, mit einer möglichen Übernahmesumme von 90 Milliarden Dollar. Die zukünftige Führung von Intel bleibt abzuwarten, da Finanzchef David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus vorübergehend die Leitung übernehmen.