Microsoft erweitert die Funktionen seiner KI-Assistenz Copilot. Das Unternehmen hat eine neue Vorschau von Copilot Vision veröffentlicht. Dieses KI-Tool analysiert Texte und Bilder auf Websites und erstellt Zusammenfassungen oder führt zusätzliche Recherchen durch. Es soll Nutzern helfen, Informationen auf verschiedenen Websites effizienter zu finden.
Copilot Vision kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei der Planung von Reisen und Ausflügen oder beim Finden von Sonderangeboten. Außerdem kann es als Assistent in Spielen dienen, zum Beispiel mit Hinweisen für Schachpartien auf Chess.com. Mit Sprachausgabe kann das Tool direkt mit Nutzern sprechen und nicht nur Informationen in Textform bereitstellen. So wird die KI zu einem virtuellen Gesprächspartner.
Das neue Tool Copilot Vision hat jedoch auch Kritik erhalten. Interessanterweise hat Microsoft einen vorsichtigen Ansatz gewählt, möglicherweise wegen einer laufenden Klage der New York Times. Das Medienhaus beschuldigt Microsoft, Nutzern über Copilot in Bing Zugang zu Inhalten hinter einer Paywall ermöglicht zu haben. Viele große Verlage haben daher beschlossen, KI-Tools auf ihren Websites zu sperren. Sollte dieser Trend anhalten, könnte Copilot Vision auf wichtigen Nachrichtenseiten nicht nutzbar sein.
Microsoft hat in einem Blogbeitrag zum Thema Datenschutz erklärt, dass Copilot Vision nur auf Basis eines Opt-In-Systems funktioniert. Das bedeutet, dass die Funktion nur aktiviert wird, wenn die Nutzer sie einschalten. Außerdem sollen alle Daten nach Beendigung der Sitzung gelöscht werden. In der aktuellen Testversion werden keine Audio-, Bild- oder Textdaten gespeichert oder für das Training von KI-Modellen verwendet.
Die Einsatzmöglichkeiten von Copilot Vision sind durch die Art der unterstützten Websites begrenzt. Ein Microsoft-Sprecher erklärte, dass zunächst nur eine kleine Auswahl von Websites zur Verfügung stehe, die ausgiebig getestet wurden. Das Angebot soll schrittweise erweitert werden. Der Zugriff auf kostenpflichtige oder als „sensibel“ eingestufte Inhalte bleibt vorerst gesperrt. Wie diese Kategorien in der Praxis definiert werden, ist unklar.
Insgesamt wirft das neue KI-Tool der Copilot-Familie einige Fragen auf, die aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit schwer zu beantworten sind. Der Testlauf findet vorerst nur in den USA statt und ist auf den Edge-Browser beschränkt. Es bleibt abzuwarten, ob Microsoft die bestehenden Bedenken ausräumen kann.